Stadtschüler bei der Russisch-Olympiade erfolgreich

Für einen Tag nach Russland!

„Lasst euch darauf ein, an diesem einen Tag hautnah das Leben in einer russischen Schule zu erleben – auch wenn manches anders sein wird, als ihr es kennt!“ Mit diesen Worten stimmte Tatjana Petrowa, Schulleiterin der Mittelschule am Russischen Generalkonsulat in Bonn, die aus ganz NRW angereisten knapp 300 Russischlerner sowie die begleitenden Lehrerinnen und Lehrer auf einen ganz besonderen Tag ein. Bei der 40. Russischolympiade des Russischlehrerverbandes NRW, zu der als Gastgeber das Generalkonsulat Russlands geladen hatte, konnten die Gäste für einige Stunden russisches Leben authentisch erleben – und die Lübbecker Teilnehmer durften sich zudem über einige außergewöhnliche Erfolge freuen.

Doch zunächst hieß es, in aller Frühe aufzustehen. Denn schon um 5.30 Uhr machte sich der Bus mit Russisch-Schülern und -Lehrern aus Rahden, Espelkamp, Bad Oeynhausen und Lübbecke auf den weiten Weg in die andere Ecke unseres Bundeslandes. Nach vierstündiger Fahrt merkte man gleich bei der Ankunft, dass etwas Besonderes bevorstand, denn das riesige Territorium des Russischen Generalkonsulats – ehemals erster Amtssitz Konrad Adenauers als Bundeskanzler – konnte nicht einfach so betreten werden, sondern erst nach strenger Kontrolle an der Pforte. Im repräsentativen Säulensaal begrüßten nicht nur der Generalkonsul, der Bürgermeister der Stadt Bonn, eine Vertreterin des Ministeriums für Schule und Bildung und der Vorsitzende des Russischlehrerverbandes die jungen Gäste. Auch Aleksei Smirnov, Schüler des Wittekind-Gymnasiums und Vorjahres-Sieger der Olympiade, durfte in diesem illustren Reigen ein paar eröffnende Worte an die Teilnehmer richten.  Alle betonten die Bedeutung der Kontakte zwischen den jungen Menschen beider Länder und die Rolle, die das Erlernen der Sprache des jeweils anderen dabei spielt. Auf Schritt und Tritt konnten die Gäste die Gastfreundschaft der Russen an diesem Tag erleben: Individuell wurden die deutschen Schülergruppen von fürsorglichen Lehrern und Schülern der Konsulatsschule durch den Tag begleitet, kleine Präsente wurden überreicht und ganz typisches und sehr leckeres russisches Essen samt Tee aus dem Samowar durfte man reichlich kosten. 

Dann wurde es ernst: Die Wettbewerbe begannen und die Teilnehmer mussten entweder im kreativen Bereich durch einen Bühnenbeitrag oder im sprachlichen Bereich durch eine mündliche Prüfung ihr Können unter Beweis stellen. Im Sprachwettbewerb traten die Russisch-Lerner je nach Kenntnisstand an. Hier wurde jeweils mit einer Jury aus deutschen und russischen Lehrern je nach Niveau über Familie oder Freizeit gesprochen, Lebensperspektiven und Russland-Ansichten wurden diskutiert oder aber es mussten – auf den höchsten Niveaus – Karikaturen zu den Bereichen Neue Medien, Bildung und Erziehung oder Familie und Geschlechterrollen interpretiert werden. Die Aufgaben waren hier von Sabine und Klaus Sewing, Russischlehrern am Wittekind-Gymnasium, entwickelt worden, die im dritten Jahr bereits die Organisation des Sprachwettbewerbs verantworteten. Die Lübbecker Schulen können sich erneut über beachtliche Erfolge freuen, die erkennen lassen, wie erfolgreich hier Russisch gelernt werden kann: Emily Reder von der Stadtschule erreichte einen fantastischen ersten Platz auf Niveau B1, Angelina Asseyev vom Wittekind-Gymnasium einen zweiten Platz auf Niveau B2, Julia Hibert und Julian Arndt (beide Wittekind-Gymnasium) belegten erfolgreich die Plätze 2 und 3 auf Niveau A2. 

Danach gab es noch den Kreativwettbewerb. Dort belegte der Beitrag vom Wittekind-Gymnasium einen tollen zweiten Platz.

Am Ende konnten alle mit einer Teilnehmerurkunde, interessanten Eindrücken aus einer doch fremden Welt und viel positiver Energie nach Hause fahren. Und ganz viele Lübbecker waren sogar zu Preisträgern geworden…

Herzlichen Glückwunsch zu all diesen überzeugenden Leistungen!